Helena studiert Tiermanagement an der Van Hall Larenstein University of Applied Sciences und erzählt in einem kurzen Interview etwas von ihren Erfahrungen.
Wer bist du, wie alt bist du, welche Ausbildung hast du gemacht und wann hast du deinen Abschluss gemacht?
Mein Name ist Helena (26) und meinen Bachelor habe ich am Van Hall Larenstein in Leeuwarden in den Niederlanden gemacht. Der Studiengang war Tiermanagement mit der Vertiefung Pferd & Management. Meinen Abschluss habe ich im Frühjahr 2015 erlangt.
In welcher Organisation hast du deine Bachelorarbeit geschrieben und was war deine Aufgabe?
Die Bachelorarbeit habe ich zusammen mit einer Studienkollegin im Bereich des Equine Assisted Coaching geschrieben. In einem solchen Coaching lernen Teilnehmer anhand verschiedener Übungen mit dem Pferd vom Boden aus, sich ihrer eigenen Ausstrahlung und Körpersprache bewusst zu werden. Es gab bereits sehr viele Untersuchungen über den Nutzen für den Menschen, jedoch sehr wenig zum Pferd, welches das wichtigste Schlüsselelement im Coaching darstellt. Das Ziel unserer Arbeit war daher zu untersuchen, inwiefern Pferde in einem solchen Coaching Stress erfahren und von welchen Faktoren dies abhängt.
Kannst du eine kurze Zusammenfassung deiner Aufgabe und den Ergebnissen der Forschung geben?
Im Rahmen der Studie haben wir das Verhalten der Pferde während verschiedener Coaching-Übungen beobachtet. Dafür haben wir verschiedene Organisationen in den Niederlanden besucht. Unterstützt wurden wir durch einen erfahrenen Trainer aus Deutschland, der uns während der gesamten Untersuchung beratend zur Seite stand. Nach ausführlicher statistischer Auswertung kamen wir zu dem Ergebnis, dass die Pferde insgesamt nur in geringem Maße Stress erfahren. Eine Abhängigkeit besteht jedoch von der Art der Übung. Um weitere Erkenntnisse zu erlangen, müsste man noch weitere Stress-Parameter, wie z. B. die Herzrate, mit einbeziehen.
Hat dich diese Aufgabe weiter gebracht? Was wird mit den Forschungsergebnissen gemacht?
Unsere Ergebnisse durften wir bei der Jahreshauptversammlung der deutschen Organisation EQ-Pferd präsentieren. Hier waren Trainer aus ganz Deutschland anwesend. Dies war eine super Gelegenheit, um unsere Ergebnisse mit Personen aus der Praxis zu diskutieren und verschiedene Meinungen zu hören.
Was hältst du von deiner Abschlussarbeit?
Nach 3 Jahren Studium war es eine tolle Erfahrung, eine eigene Untersuchung auf die Beine zu stellen. Man lernt sehr viel über die Ausführung eines Projektes und natürlich auch Schwierigkeiten zu bewältigen. Trotz zwischenzeitlicher Hindernisse sind wir zu einem Ergebnis gekommen, welches bei vielen Trainern in den Niederlanden und Deutschland auf Interesse stößt.
Hast du jetzt einen Job? Wenn ja, was machst du?
Nach meinem Abschluss habe ich zunächst ein Praktikum beim Tierarzt absolviert und wurde dann in einer Pferdepraxis fest angestellt. Neben der Assistenz bei Behandlungen habe ich mich um das Marketing gekümmert und u. a. eine Website gestaltet. Inzwischen bin ich aber wieder am Studieren und absolviere einen Master in Tierwissenschaften.
Kannst du zukünftigen deutschen Studenten etwas über den Studiengang/ über Van Hall Larenstein mitgeben? Hast du irgendwelche Tipps?
Ich bin nachwievor sehr froh darüber, dass ich nach Leeuwarden gegangen bin, um am Van Hall Larenstein zu studieren. Die Art des Studiums hat mir viel besser gefallen als in Deutschland, wo ich gerade den Master mache. Man wird nahe an der Praxis ausgebildet und ist daher gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Die vielen Gruppen- und Projektarbeiten sind dabei ein wichtiger Bestandteil und nicht nur wertvoll für die wissenschaftliche Ausbildung, sondern vor allem für die persönliche Entwicklung. Auch die Sprache ist schnell gelernt und sollte das kleinste Hindernis sein, um für ein Studium in die Niederlande zu gehen.
Vielen Dank Helena für das Interview!